Renditenvergleich - Kosten fressen Rendite

Die Basis für alles: Legen Sie Ihre eigenen Prioritäten fest

Was ist Ihnen wirklich wichtig? Was müsste sich ändern, um eine wirkliche Verbesserung zu erreichen? Die Antworten auf diese Fragen sind nicht einfach, aber für eine sinnvolle Finanzplanung zwingend notwendig. Der entscheidende Punkt ist, dass Sie damit von einem reaktiven Ansatz („Ich muss etwas machen, weil …“) zu einer proaktiven Einstellung („Ich mache das, weil es für mich wichtig ist.“) gelangen. Es liegt viel mehr in Ihrem Einflussbereich als Sie denken. Gestalten Sie und nutzen Sie Ihre Potenziale.

Beispiele individueller Prioritäten:

  • Im Moment läuft es beruflich richtig gut und ich habe jeden Monat einen ordentlichen Betrag über. Vermutlich werde ich den Job aber nur 3-5 Jahre machen und was dann kommt weiß ich noch nicht. Das Geld möchte ich sicher auf die Seite legen, damit es mir zum Zeitpunkt eines möglichen Berufswechsels den Druck nimmt oder mir eine längere Auszeit erlaubt.
  • Wenn mir etwas passiert, dann kann meine Frau das Haus nicht halten und mit Ihrem Gehalt wird Sie alleine kaum für die Kinder sorgen können. Mein Tod und meine Berufsunfähigkeit müssen ausreichend abgesichert werden.
  • Als Selbstständiger kann ich mir von meiner Rente im Alter noch nicht mal das Notwendigste leisten. Ich will eine lebenslange, garantierte Rente von mindestens 1.000 EUR in heutiger Kaufkraft haben.
  • Ich habe eine Schenkung/Erbschaft erhalten, die ich eigentlich nicht brauche. Ich möchte das Geld langfristig investieren und das Vermögen entweder im Alter zu verbrauchen oder an meine Kinder zu übertragen

Grundsätzlich lassen sich bei der Finanzplanung zwei große Bereiche abgrenzen:

  1. Sicherheit: Sie bezahlen eine Prämie, um eine gewisse Leistung zu bekommen (z.B. Leistung im Todesfall)
  2. Investition: Sie gehen ein gewisses Risiko ein und erhalten dafür eine Prämie (z.B. Mieteinkünfte aus Immobilien)

Ein ganz wichtiger Punkt bei der Finanzplanung ist, dass diese beiden Bereiche ein Kontinuum bilden. Dies wird deutlich, wenn Sie Ihr Sicherheitsbedürfnis in den verschiedenen Situationen a) berufstätiger Single, b) alleinverdienender Familienvater oder c) Rentner vergleichen. Das Kontinuum verändert sich im Zeitablauf, schleichend oder sprunghaft. Zudem beeinflussen sich die beiden Bereiche gegenseitig. Je höher Ihr Vermögen ist, desto weniger Bedürfnis nach Risikoabsicherung oder lebenslangen Renten werden Sie haben.

Jeder von uns hat direkt eine konkrete Vorstellung, wenn wir an die Bereiche „Sicherheit“ und „Investition“ denken. Allerdings geht die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen eine identische Vorstellung haben, gegen Null. Daher ist es wichtig einen Rahmen zu schaffen, der uns hilft Ihre individuelle Vorstellung von „Sicherheit“ und „Investition“ festzulegen.

Diesen Rahmen für den Bereich „Sicherheit“ stelle ich Ihnen nachfolgend vor.

Sicherheit

Element 1: Laufende Liquidität sicherstellen

Ein gewisses Mindestguthaben auf dem Giro ist eine notwendige Voraussetzung für das Gefühl der finanziellen Sicherheit. Laufende Ausgaben sind planbar und üblicherweise über die laufenden Einkünfte abgedeckt. Allerdings gibt es auch weniger planbare Ausgaben, z.B. Autoreparatur oder Ausgaben, die Sie selbst tätigen wollen (z.B. Urlaub). Für diese Ausgaben benötigen Sie einen gewissen Puffer, der diese Ausgaben abfangen kann. Haben Sie diesen Puffer nicht, dann müssen Sie sich in Abhängigkeit begeben (z.B. Kreditaufnahme, Leasingmodelle), andere Vermögenswerte ggf. unvorteilhaft auflösen (z.B. Aktienfonds, Lebensversicherungen) oder verzichten. In jedem Fall ist es für Sie deutlich leichter, wenn die Ausgaben über den Puffer abgefangen werden können. Wie hoch der Puffer ist hängt ganz von Ihnen und Ihrer Situation ab und kann die oft zitierten 1-2 Monatslöhne deutlich übersteigen.

Element 2: Existenzielle Risiken absichern

Welche Risiken können Sie wirklich aus der Bahn werfen? Im Endeffekt lässt sich das auf die folgenden drei Punkte reduzieren:

  • den Verlust des Einkommens (z.B. Berufsunfähigkeit)
  • den Wertverlust von wichtigen Vermögensgegenständen (z.B. Haus brennt ab)
  • eine Schadensersatzforderung (z.B.  Autounfall)

Wichtig hierbei ist, dass Sie bestimmen, was für Sie existenzielle Risiken sind und ob Sie diese absichern möchten. Wenn klar ist, was genau abgesichert werden soll, dann stellt die Produktauswahl kein Problem mehr dar.

Element 3: Mindesteinkommen im Alter sichern

Im aktuellen Umfeld ist es schwierig bis unmöglich, Ihren gewünschten Lebensstandard komplett über garantierte und lebenslange Rentenzahlungen abzudecken. Dies kommt daher, dass garantierte und lebenslange Zusagen (z.B. gesetzliche Rentenversicherung, klassischer Rürup-Vertrag) extrem teuer sind. Für 12.000 EUR einmalige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung erhalten Sie ganz grob 50 EUR Monatsrente. Um hier auf einen gewünschten Lebensstandard zu kommen, müssten Sie schon ein kleines Vermögen in die Hand nehmen. Gleichzeitig fehlen Ihnen dann aber auch die freien Mittel für den Bereich „Investition“. Aber ist es denn wirklich nötig den gewünschten Lebensstandard garantiert zu haben? Macht es nicht viel mehr Sinn sich hier an einem niedrigeren Niveau zu orientieren? Die Höhe sollte sich dabei nicht nach dem gewünschten Standard, sondern an einem Mindest-Standard orientieren. Das Mindesteinkommen aus garantierten und lebenslangen Renten soll die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass Sie sich nur für einen kleineren Teil die Absicherung von jemand anderem teuer erkaufen müssen. Alles was über das Mindesteinkommen hinaus geht, können Sie dann in Eigeninitiative im Bereich „Investition“ verwenden. Je höher dann die Rendite ist, desto mehr können Sie sich im Alter leisten. Laufen die Investitionen nicht so gut wie erwartet, dann steht im Alter zwar weniger zur Verfügung, aber auf jeden Fall ist das Mindesteinkommen gesichert.   

Jetzt versetzen Sie sich bitte einmal in die Lage, dass Sie die drei Elemente entsprechend Ihren Vorstellungen ausgestaltet haben. Also z.B.

  • Auf Ihrem Liquidität I Konto (Giro) befindet sich ein ausreichendes Guthaben mit dem Sie laufende und unvorhergesehene Ausgaben abfangen können (z.B. 20 TEUR)
  • Alle wichtigen Risiken sind abgesichert (z.B. Privathaftpflicht, Berufshaftpflicht Wohngebäudeversicherung, Todesfallabsicherung)
  • Aus der gesetzlichen Rente und einer betrieblichen Rentenabsicherung erwarten Sie eine garantierte lebenslange Rente, die Ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht (z.B. 1.500 EUR Monatsrente in heutiger Kaufkraft)

 Wie fühlt sich das an?  Hätten Sie diesen Zustand erreicht, würden dann weitere Produkte Sinn machen, die Ihre Sicherheit weiter erhöhen oder wären Sie eher geneigt Investitionen zu tätigen, die Ihnen eine langfristige Rendite ermöglichen?

Ihre Vorteile einer unabhängigen Beratung

Folgende Schlussbemerkung in eigener Sache. Das hier beschriebene Vorgehen einer sinnvollen Finanzplanung funktioniert nur, wenn ich Sie wirklich unabhängig von einem Produktverkauf beraten kann, also Sie mich direkt bezahlen. Warum? Angenommen ich würde auf Provisionsbasis arbeiten und für den Verkauf von Produkten bezahlt werden, dann würde das in jedem der drei Elemente zu einem Konflikt zwischen Ihren und meinen Interessen führen:

  • Element 1: Für Geld auf dem Giro würde ich keine Provision bekommen, es wäre für mich besser, wenn wir den Puffer so klein wie möglich halten. Dann wäre mehr Geld für einen Produktkauf verfügbar.
  • Element 2: Jeder Produktverkauf würde mir Provisionen einbringen. Daher wäre es für mich besser je mehr Absicherungen wir abschließen (z.B. Unfallversicherungen, Zahnzusatz, Glasbruch, usw.).
  • Element 3: Die gesetzliche Rentenversicherung oder berufsständische Versorgungswerke bezahlen keine Provisionen. Daher hätte ich einen Anreiz, diese sinnvollen Optionen für Sie nicht in Betracht zu ziehen.

 Wie Sie sehen wird unser Ergebnis signifikant besser ausfallen, wenn ich Sie unabhängig von einem Produktverkauf beraten kann und Sie einen wirklich unabhängigen Expertenrat bekommen.

Fazit

Das Bedürfnis nach Sicherheit ist bei jedem Menschen individuell ausgeprägt. Es ist notwendig, dass dieses Bedürfnis im Rahmen der Finanzplanung sauber ausgearbeitet und sinnvoll addressiert wird. Nur wenn Sie sich in diesem Bereich gut aufgestellt wissen, dann macht es Sinn, sich über den zweiten wichtigen Bereich "Investition" zu unterhalten. Diesen Bereich habe ich in einem weiteren Artikel für Sie aufbereitet.


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